Stress-Lagertest für Salatgurken: Biodyn-Gurken besonders vital

Häufig beschränkt sich die Beurteilung von Lebensmittelqualität auf quantitative Faktoren wie bestimmte Inhaltsstoffe. Doch auch Aspekte wie Formbildung, Alterung oder Degeneration können aufschlussreich sein. Um solche Eigenschaften am Beispiel von Salatgurken zu erfassen, wurde ein spezieller Lagerungs- und Degenerationstest entwickelt. Dr. Marjolein Doesburg-van Kleffens vom Departement Pharmazeutische Wissenschaften der Universität Basel berichtet in der Ausgabe 4/2025 der biodynamischen Fachzeitschrift Lebendige Erde über diesen sogenannten Stress-Lagertest.

Er prüft drei Eigenschaften: mikrobiellen Befall, Farberhalt und Schnittheilung von Gurkenscheiben. Dazu wird eine Gurke in ein bis eineinhalb Zentimeter dicke Scheiben geschnitten, wieder zusammengesetzt und in Frischhaltefolie gewickelt zwei Wochen lang bei 23,5 Grad Celsius gelagert. Anschließend bewerten die Forscher:innen, wie stark sie verfault oder verfärbt ist und wie gut die Schnittstellen wieder zusammengewachsen sind. Die Schnittheilung gilt als Hinweis auf die Vitalität einer Pflanze, also auf ihre Fähigkeit, Lebensprozesse selbst unter Stress aufrechtzuerhalten – eine Eigenschaft, die mit besserer Haltbarkeit und Qualität in Verbindung gebracht wird.

Frühere Versuche zeigten bereits, dass konventionell angebaute Gurken in allen Parametern schlechter abschnitten als Bio- oder Demeter-Gurken, allerdings waren die untersuchten Stichproben relativ klein. In der aktuellen Studie wurden in 24 Versuchen insgesamt 864 Gurken getestet, zu gleichen Teilen aus konventionellem, organischem und biodynamischem Anbau und direkt aus Läden oder Märkten bezogen. Durch die realistische Probenwahl flossen Unterschiede in Boden, Klima, Transport und Lagerung bewusst mit ein. Trotz dieser starken Variabilität zeigten sich klare Differenzen: Biodynamische Gurken erreichten in allen drei Parametern die besten Werte, gefolgt von organisch angebauten. Konventionelle Gurken lagen durchweg hinten. Nur beim mikrobiellen Befall war der Unterschied zwischen Bio und Biodynamik nicht signifikant – in allen anderen Fällen war er deutlich messbar. – Red./lk

Weitere Informationen

Das Forschungsteam um Doesburg-van Kleffens hat die Ergebnisse seiner Studie auch in der peer-reviewten Fachzeitschrift Applied Food Research veröffentlicht (Volume 5, Issue 1, Juni 2025).